Schulleiter Manfred Krugmann vom Westfalenkolleg Paderborn geht in den Ruhestand

von | 05.02.2016 | Personalia

Manfred Krugmann

Manfred Krugmann

„Der Lotse geht von Bord“

Am vergangenen Freitag war es so weit: Unser langjähriger Schulleiter Manfred Krugmann wurde in den wohlverdienten „Unruhestand“ (Eckhard Radau) verabschiedet.

Manfred Krugmanns eigener Werdegang ist eng mit der Geschichte der Schule verknüpft. So kam er 1978 als Referendar ans Westfalen-Kolleg Paderborn, blieb dort auch nach Abschluss des Referendariats 1980 und wurde schließlich 1993 Schulleiter. Seitdem prägte er die Entwicklung der Schule maßgeblich: Zwischen 1995 und 1999 wirkte man am Modellprojekt „Fächerübergreifender Unterricht an Abendgymnasien des Landes NRW“ mit, 1997/98 beteiligte man sich am Pilotprojekt des Landesinstituts NRW zu „Organisationsentwicklung im ZBW“ und seit 2014 ist das Westfalen-Kolleg Paderborn Referenzschule im Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“. Zudem förderte er stets zwei Säulen des Kollegs, das „Schwarze Theater“ sowie die Europaprojekte (seit 2002: „Europaschule in OWL“).

Aber auch über die Schulleitungsaufgaben hinaus war Manfred Krugmann sehr aktiv und engagierte sich vielfältig. Seit 1992 ist er Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung, zwischen 1995 und 2009 war er Mitglied des Prüfungsamtes für Erste Staatsprüfungen an der Universität Paderborn, seit 1998 Mitglied der „Struktur- und Perspektivkommission“ im Ring der Kollegs NRW, dessen Vorsitz er zudem zwischen 1990 und 1994 und zwischen 2012 und 2014 innehatte. Dies sind nur einige seiner zahlreichen bildungs(politischen) Aktivitäten.

Zu der kurzweiligen und sehr persönlichen Feierstunde am 05. Februar waren neben dem Kollegium und den Mitarbeitern in Verwaltung und Haustechnik des Westfalen-Kollegs zahlreiche Wegbegleiter erschienen. Die besondere Wertschätzung der Arbeit Krugmanns wurde insbesondere durch die Anwesenheit vieler ehemaliger und aktueller Studierender deutlich. Für die Unterhaltung sorgten die eigens zu diesem Anlass gegründete „Manfred Mann´s Krugband“, die aus Mitgliedern des Kollegiums besteht, sowie eine Institution der Schule, das Schwarze Theater, das einen Auszug aus seiner aktuellen Produktion „Haltestelle.Geister“ zeigte, wobei es – zu dessen eigener Überraschung – durch Krugmann selbst verstärkt wurde.

Den Auftakt aber machte der stellvertretende (und momentan kommissarische) Schulleiter Roland Hermes, der die Anwesenden herzlich begrüßte und einen Rückblick auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Krugmann und dessen Wirken an dieser Schule warf. Insbesondere betonte er dessen leidenschaftlichen Einsatz für die Studierenden. Anschließend übermittelte der Bürgermeister Michael Dreier einen Gruß der Stadt Paderborn und betonte die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Manfred Krugmann als Vertreter der Schule, aber auch als langjähriges Ratsmitglied für die SPD, die „Spezialdemokratische Partei“ (wieder Eckhard Radau). Dem Dezernenten der Bezirksregierung Rolf-Victor Siedenhans oblag es als Dienstherrn, Krugmann „offiziell“ in die „Freistellungsphase der Altersteilzeit“ zu entlassen, wobei auch er die Gelegenheit nutzte, um einige persönliche Worte an ihn zu richten. Als Historiker hatte er sich in das Studium der frühen Beurteilungen Krugmanns aus den Zeiten des Referendariats, den ersten Jahren als Lehrer und der Anfangsphase der Schulleitertätigkeit vertieft und würdigte nun auf dieser Grundlage dessen Wirken an der Schule und in zahlreichen bildungspolitischen Gremien. Für viel Gelächter, aber auch einige Denkanstöße sorgte die Rede des ehemaligen Kollegen Eckhard Radau, der als Kabarettist weit über die Grenzen Paderborns hinaus bekannt ist und die damit verbundenen Erwartungen nicht enttäuschte („Es geht der Krug(Mann) zum Brunnen(Mann) bis er bricht(Mann)“). Zum Abschluss der Dankesreden ergriffen Vertreter der Studierenden das Wort. Der ehemalige Studierendensprecher Markus Buthe betonte die Bedeutung der Schule als „Zweite Chance“, während der aktuelle Studierendensprecher Oliver Gottschling vor allem die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und SV würdigte.

Manfred Krugmann selbst verzichtete auf eine lange Rede und dankte vor allem den langjährigen Weggefährten, den Kollegen und Mitarbeitern sowie den Studierenden für all die Jahre des freundschaftlichen Zusammenwirkens. Einen letzten eindringlichen Appell ließ er sich dann aber doch nicht nehmen. Drei Dinge seien für ihn von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Zukunft des Westfalen-Kollegs: Der Zweite Bildungsweg dürfe niemals zu einer Kopie des Ersten werden! Das Kollegium beschwor er, stets dialogisch und offen zusammenzuarbeiten! Und drittens betonte er die Notwendigkeit der Einbindung der Schule in regionale Strukturen.

Die Veranstaltung endete mit einem „Ständchen“ aller Mitarbeiter der Schule („Leaving on a jet plane“). Anschließend wurde noch bis spät in die Nacht gefeiert, erinnert und das eine oder andere Tränchen verdrückt.